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 13. Januar 2018

Am 10. Januar 2018 hielt der Verfasser dieser Seiten bei der VHS in
Heidelberg, in Kooperation mit dem Nabu-Heidelberg, einen Vortrag
mit dem Thema:
Flora und Fauna der Binnendüne bei Sandhausen
Ein Arten-Hotspot vor den Toren Heidelbergs


Mit weit über 60 Gästen war der Vortrag sehr gut besucht, was den
Verfasser sehr gefreut hat. Auch gab es viele Fragen und Anregungen,
was zeigt, dass das Thema "Biodiversität" für viele Menschen von
großen Interesse ist.

Dieser Vortrag wird am Montag, den 12. März 2018, auch in der ASB-
Seniorenresidenz Sandhausen  gehalten.
Außerdem ist eine dritter Termin im Herbst 2018 beim Nabu Wall-
dorf-Sandhausen in Walldorf geplant.


23. November 2017

Auf dem Pferdstrieb Nord wurde im August 2017 die Gottesanbeterin
(Mantis religiosa) beobachtet. Die einzige mitteleuropäische Vertreterin
der Fangschrecken profitiert offenbar von der Klimaerwärmung. War sie
früher hauptsächlich auf Wärmeinseln wie dem Kaiserstuhl anzutreffen,
so scheint sie sich im Moment nach Norden auszubreiten.
Inzwischen konnte ich in Erfahrung bringen, dass M. religiosa wohl
schon seit mindestens 2014 auf dem Pferdstrieb vorkommt (J. Bastian,
persönliche Mitteilung).








Mantis religiosa

27.Juni 2017: Erinnerung

VHS-Dünenexkursionen 2017


1. Juli 2017: Exkursion auf den Pferdstrieb Nord & Süd

Zur Anmeldung dem link folgen. Spontan vorbeikommen geht
auch. Treffpunkt 10 Uhr am Parkplatz vor dem Pferdstrieb Süd,
verlängerte Seegasse, Sandhausen.
Unkostenbeitrag 8 € (für den Naturschutz).


















1. Juli 2017

Obwohl das Wetter mit knapp 17 °C und Nieselregen nicht wirklich
"typisch" für den Trockenstandort Binnendüne war, konnten
die Teilnehmer eine Reihe von interessanten Pflanzen kennenlernen.
Die Fauna hingegen  war zurückhaltend - normalerweise fliegen
im Juli immer große Mengen des Schachbrett-Falters umher.
Dennoch wurde in paar faunistische Highlights gefunden:

Die Heuschrecken-Sandwespe auf dem Kugelköpfigen Lauch
Ein Blatthornkäfer, der bei uns recht selten ist: Anoxia villosa


Anoxia villosa

Eine Pdf-Datei mit der Artenliste findet Ihr hier.

Tag der offenen Gärten beim NABU

Am 25. Juni 2017 findet im NABU-Garten bei der Storchenwiese
in Walldorf der Tag offenen Gärten statt.
Im Rahmen dieser Veranstaltung bietet der NABU um 14 Uhr
eine Exkursion ins NSG Zugmantel Bandholz statt. Bei gutem
Wetter sollte es mit etwas Glück möglich sein nicht nur
botanische Raritäten zu sehen, sondern auch Insekten wie
die Große Kreiselwespe (rechts) oder den Dünen-Sandlaufkäfer.


Treffpunkt um 14 Uhr beim NABU-Garten.




Große Kreiselwespe
Kegelfrüchtiges Leimkraut

VHS-Exkursion Pferdstrieb-Süd am 13. Mai 2017

Wegen der kurzfristigen Terminänderung war die Teilnehmerzahl
leider gering. Das Interesse war aber umso größer, und es ergab sich
Gelegenheit, neben den Pflanzen auch die Vogelwelt etwas genauer
zu beobachten. Offensichtlich haben wir in diesem Jahr brütende
Grauschnäpper und auch ein Paar des Gartenrotenschwanzes. Sogar
der Trauerschnäpper war zu hören.
Obwohl in diesem Jahr die Vegetation wegen der Kälte im April spät
dran ist, konnte das Kegelfrüchtige Leimkraut - siehe Bild - schon
blühend bewundert werden.


Eine PDF-Datei mit der Artenliste findet Ihr hier.


Artenliste der Exkursion am 6. Mai auf die Pflege
Schönau



VÖGEL
Buchfink
Grünspecht
Mönchsgrasmücke
Nachtigall
Rabenkrähe
Ringeltaube
Rotmilan
Schwarzspecht
Zilpzalp
PFLANZEN
Acker-Hornkraut
Blaugrünes Schillergras
Bocks-Rimenzunge
Dreifinger-Steinbrech
Eingriffeliger Weißdorn
Felsen-Fetthenne
Frühlings-Fingerkraut
Frühlings-Greiskraut

Gamander-Ehrenpreis
Gemüse-Spargel
Gewöhnliche Hainsimse
Gewöhnliche Hundszunge
Gewöhnliche Mahonie
Gewöhnlicher Reiherschnabel

Gewöhnlicher Feldsalat
Gewöhnliches Nadelröschen
Gewöhnliches Pfaffenhütchen
Golddistel
Hügel-Vergißmeinnicht
Mausohr-Habichtskraut
Platterbsen-Wicke
Sand-Hornkraut
Sand-Silberscharte
Sand-Thymian
Sand-Vergißmeinnicht
Scharfer Mauerpfeffer
Schmalblättrige Wicke
Silbergras
Steppen-Wolfsmilch
Stink-Storchschnabel
Thymian-Sommerwurz
Wald-Erbeere
Zypressen-Wolfsmilch
REPTILIEN
Blindschleiche
Zauneidechse
SCHMETTERLINGE
Admiral
Aurorafalter
C-Falter

Kleiner Kohlweißling
Kleines Wiesenvögelchen
Pfaffenhütchen-Gespinstmotte
Wolfsmilchspanner
KÄFER
Dünen-Sandlaufkäfer
Gemeiner Rosenkäfer
Gemeiner Weichkäfer
Rotköpfiger Feuerkäfer

ANDERE INSEKTEN
Florfliege unbest.
Totenkopf-Schwebfliege

SPINNEN
Gehöckerte Krabbenspinnen
Veränderliche Krabbenspinne
Zelotes longipes
FLECHTEN
Falsche Rentierflechte
MOOSE
Graue Zackenmütze

(rot: Nachbegehung am selben Tag)


NABU-Exkursion zur Pflege Schönau

Wann? Samstag, 6. Mai 2017, 10:00 Uhr
Wohin? Pflege Schönau/Galgenbuckel

Treffpunkt? Parkplatz am Waldfriedhof Sandhausen

Anmeldung: 06224/922499 oder per email
peter_weiser(at)t-online.de  ... oder einfach vorbeikommen.

Bei jedem Wetter außer bei Dauerregen ;-)

Zottiger Blütenkäfer
Zottiger Blütenkäfer (Tropinota hirta) auf Dünen-Steinkraut,
26. März 2017


3. April 2017 - Terminänderung:

Die erste VHS-Exkursion findet am 13. Mai 2017 statt.


Treffen auf dem Parkplatz verlängerte Seegasse, 10:00 Uhr:

 Exkursion auf den Pferdstrieb Süd





16. März 2017

Sollten Sie in den kommenden Wochen und Monaten hin und wieder
jemanden über die Dünen laufen sehen, mit Kamera und Notizbuch,
so könnte es sich um den Naturschutzwart in Sandhausen und Autor
dieser Seiten handeln.
Der hat als NABU-Mitglied einen offiziellen Kartierungsauftrag für die
Sandhausener Naturschutzgebiete.
Zu diesem Zweck ist es erlaubt, die Wege zu verlassen und ggf. auch
Pflanzen und Tiere zu Bestimmungszwecken zu entnehmen. Natürlich
wird vorrangig der Fotoapparat eingesetzt.
Nachdem die Monografie zu den Sandhausener Dünen nun schon 23
Jahre alt ist, erscheint es sinnvoll, das Arteninventar zu überprüfen.
Klimawandel, stetiger Nährstoffeintrag und steigende Anzahlen von
Neophyten und Neozoen machen es notwendig, den Zustand der
Dünen in Bezug auf Biodiversität zu überprüfen und Änderungen zu
dokumentieren.
Sollten sich neue Ergebnisse bei diesen Kartierungen ergeben, so wird
die vorliegende Webseite darüber ausführlich informieren.

13. März 2017

Bäume fällen – gut für die Natur?

In den bzw. um die Sandhausener Naturschutzgebiete (insbesondere
die Pflege Schönau) konnte man im vergangenen Winter forstliche
Tätigkeiten bemerken. Ähnliches ist auch an mehreren Stellen in der
Schwetzinger Hardt wie auch im NSG Hirschacker der Fall gewesen.

Besorgte Bürger haben daraufhin schon mehrfach Leserbriefe an die
örtlichen Zeitungen verfasst. Man ist besorgt, dass ausgerechnet der
NABU für das Fällen der Bäume mit verantwortlich sei.

Tatsächlich gibt es verschiedene Massnahmen, unter anderem in
Zusammenhang mit dem Projekt „Lebensader Oberrhein: Vielfalt
von nass bis trocken“, die das Wieder-Freistellen von Dünensanden
zum Ziel haben. Die Forste der Schwetzinger Hardt wie auch des
Gebietes Hirschacker-Dossenwald stehen auf Sandboden. Die
offenen Sandflächen, die in Baden-Württemberg einen
einzigartigen, nahezu verschwundenen Lebensraum darstellen,
sollen durch diese Mass- nahmen gefördert werden. Zu diesem
Zweck werden in der Hauptsache Kiefern entfernt, die an diesen
Standorten in den letzten Jahren ohnehin einen schweren Stand
haben, weil die Böden durch die niederschlagsarmen Frühjahre
und Sommer zu trocken sind.

Fakt ist, dass die Kiefer auf diesen Standorten zwar gerne
angepflanzt wurde, aber kein Teil der natürlichen Bewaldung war.

Der offene Sandboden ist um ein Vielfaches artenreicher als der
geschlossene Wald. Die inselartigen verbliebenen Sandflächen sind
oft weit voneinander entfernt, und die dort lebenden Populationen
seltener Pflanze und Tiere haben oft kaum noch genetischen
Austausch mit anderen Vorkommen. So kann es leicht zum Verlust
von ganzen Arten und Lebensgemeinschaften kommen. Ein
Vergleich der Artenlisten heute mit dem Zustand in den 50er
Jahren führt vor Augen, wie viel Diversität bereits verloren
gegangen ist.

Die Pflege Schönau würde ohne Pflegemassnahmen im Laufe der
Zeit wahrscheinlich in einen Wald übergehen. Schon heute ist ein
Teil des Naturschutzgebietes von Gehölzen bedeckt. Gerade weil
dieses Teilgebiet etwas weiter vom Ort entfernt ist und daher
insgesamt weniger belastet ist (Verkehrsabgase, Besucher,
Hundekot, Freizeitaktivitäten), erscheinen die
Pflegemassnahmen hier besonders sinnvoll. Nach dem
Auflichten (kein Kahlschlag) wird die Humuschicht behutsam
entfernt, um auch hier wieder offene Sande mit mäßiger
Beschattung zu schaffen.

Wie Sie auf diesen Webseiten sehen können, birgt gerade die
Pflege Schönau erstaunliche Schätze an seltenen Pflanzen
und Insekten, die zu erhalten sicher den Verlust einiger Bäume
wert ist. In der gesamten Schwetzinger Hardt werden jedes
Jahr im Zuge der normalen forstlichen Tätigkeit weitaus mehr
Bäume (durchaus auch sehr alte) entfernt, ohne dass dadurch
wertvoller neuer Lebensraum entstünde.


Es verwundert immer ein wenig, dass das Fällen der Bäume
starke Emotionen wecken kann, aber die quer durch die
Schwetzinger Hardt führenden asphaltierten Kreisstraßen und
Autobahnen -  tödliche Barrieren für viele Wildtiere - nicht
ein bisschen in Frage gestellt werden. Würde der NABU eine
Wildbrücke fordern, käme es bestimmt zu noch größeren
Protesten.




Pflege Schönau

Südlicher Rand der Pflege Schönau:
hier wurde der sehr dichte Kiefernforst aufgelichtet, um
danach den Humus abzutragen und den Sand
freizulegen. Es stehen weiterhin noch viele Kiefern dort.
Auf den neuen offenen Flächen entsteht wertvoller
Lebensraum für Tier und Pflanzen.



Pflege Schönau

Am Rand des Fußweges durch die Pflege Schönau
wurde ein dichtes Brombeergestrüpp mitsamt einigen
Sträuchern und Bäumen entfernt. Auch dies ist Teil
der notwenigen Erhaltungsmassnahmen für den
Lebensraum Binnendüne.


Fotos vom 12. März 2017

28. Januar 2017

VHS-Dünenexkursionen 2017:


In diesem Jahr werden zwei Exkursionen von der VHS durchgeführt.

20. Mai 2017: Exkursion auf den Pferdstrieb Süd

1. Juli 2017: Exkursion auf den Pferdstrieb Nord & Süd


Zur Anmeldung den links folgen.

Außerdem führt der NABU Walldorf-Sandhausen mehrere Exkursion
zu den NSGs um Sandhausen durch, näheres ab April auf den Seiten
des NABU-Walldorf-Sandhausen.



17. Januar 2017

Rückschau 2016:


Im Bereich der Sandhausener Dünen gelangen im Jahr 2016 eine
Reihe von  bemerkenswerten Funden.

- In allen Teilbereichen der Naturschutzgebiete gab es mehr oder
weniger große Kolonien der Heuschrecken-Sandwespe, die bei
uns als selten und nur zeitweilig vorkommend gilt.

- Der Schwarze Pelzbienen-Ölkäfer ist ein erst seit enigen
Jahren in Süddeutschland eingewanderter Neubürger. Die Larven
dieses Ölkäfers parasitieren auf der ebenfalls erst seit wenigen
Jahren in Ausbreitung begriffenen Efeu-Seidenbiene. Der
Ölkäfer wurde auf zwei Teilflächen bei der Eiablage beobachtet.
Hier geht's zur Publikation.

- Auf der Pflege Schönau wurde nach einer Abwesenheit von über
zehn Jahren das Sandstrohblumeneulchen,
ein Nachtfalter,
wieder beobachtet.

- An einem Tag im September wurden auf der Pflege Schönau
mindestens 41 Raupen des Wolfsmilchschwärmers gezählt -
laut erfahrenen Schmetterlingskundlern eine außergewöhnlich
hohe Anzahl.

-Auf der Pflege Schönau hat sich das Weinhähnchen, eine
Blütengrille,  angesiedelt.

- Die Bocks-Riemenzunge wächst neuerdings auf zwei Teil-
flächen, ausserdem gab es Einzelfunde der Bienen-Ragwurz
und des Helm-Knabenkrauts.

- Raritäten wie die Rote Röhrenspinne oder die Sand-
Steppenbiene
haben weiterhin sichere Vorkommen.




18. September 2016


Neue Düne am Saupfergbuckel

 

Im Rahmen des Nabu Projektes „Lebensader Oberrhein“ werden
im Artenhotspot Oberrhein verschiedene Maßnahmen zur
Erhaltung und  Förderung der Artenvielfalt getroffen. Unter
anderem wurde das Gebiet Saupfergbuckel Ende 2104
freigelegt, die Kiefern wurden gefällt und der Oberboden entfernt.

Danach wurde auf Teilen des Gebietes durch Transfer von
Mähgut von anderen Sandrasen angeimpft. Spenderflächen
waren der Pferdstrieb und das NSG Hirschacker.

Die Resultate können schon im Laufe des Jahres 2016 begutachtet
werden: Fast alle Zielarten unter den Pflanzen konnten
nachgewiesen werden, darüber hinaus stellen sich auch
verschiedene Insekten ein.

Neben der Blauflügeligen Ödlandschrecke konnten die
Grüne Strandschrecke und die Blauflügelige Sandschrecke
beobachtet werden. Unter den Hautflüglern sind die
Heuschrecken-Sandwespe, die Gemeine Sandwespe oder
die Maskenbiene Hylaeus variegatus zu bemerken.

Der Erfolg zeigt deutlich, dass Sandrasen mit typischer
Vegetation durchaus neu geschaffen werden können.
Ob sie auf Dauer beständig
sind, hängt von der Nachpflege der Flächen ab.














Saupfergbuckel



Saupfergbuckel

Rote
                  Röhrenspinne



10. September 2016


Ein sehr erfreulicher Fund: ein männliches Exemplar der Roten
Röhrenspinne  (Eresus kollari) auf einem der Teilgebiete der
Sandhausener Dünen.  Der Fund erstaunt, weil gerade das
Fundgebiete durch nächtliche Grillparties, Feuerstellen/
Brandflächen und viel Müll eines der gefährdetsten Sandrasen-
Gebiete darstellt - darüber hinaus auch noch die kleinste
Teilfläche. Arten können sich also auch auf sehr kleine Flächen
halten, doch ist hier  natürlich die Gefahr der genetischen
Verarmung sehr groß. Eine Vernetzung der Dünenflächen ist
also für die Zukunft zur Erhaltung der Artenvielfalt sehr
wichtig.

9. September 2016


Auch in diesem Jahr wurde der Schwarze Pelzbienen-Ölkäfer wieder
in der
Schwetzinger Hardt beobachtet. Nachweise gibt es von der Pflege
Schönau, 
dem Feldherrenhügel bei Oftersheim und dem NSG Zugmantel-
Bandholz.
Weitere Details und Bilder zu diesem interessanten Neubürger
werden bald 
folgen.





22. Juli 2016


Jetzt gibt es auch links zu Videos, zum Beispiel auf den Seiten des
Wolfsmilchschwärmers und der Heuschrecken-Sandwespe.

Weitere Videos werden folgen.



Sandhausen, 2. Juli 2016

VHS-Dünenexkursion
Bei bedecktem Himmel und angenehmen Temperaturen fanden sich
in diesem Jahr ca. 20 Natur-Interessierte zur Dünen-Exkursion ein.
Leider setzte am späten Vormittag leichter Nieselregen ein: kein
idealer Tag zum Beobachten von Käfern oder Schmetterlingen. Doch
die Liste der floristischen Raritäten ist wie immer beachtlich:

 BLÜTENPFLANZEN

 Blaugrünes Schillergras  Koeleria glauca
 Sand-Radmelde  Bassia laniflora
 Kugelköpfiger Lauch  Allium sphaerocephalon
 Gemüse-Spargel  Asparagus officinalis
 Klatsch-Mohn  Papaver rhoeas
 Sprossende Felsennelke  Petrorhagia prolifera
 Ohrlöffel-Leimkraut  Silene otites
 Taubenkropf-Leimkraut  Silene vulgaris s.l.
 Kegelfrüchtiges Leimkraut
 (fruchtend)
Silene conica

 Scharfer Mauerpfeffer  Sedum acre
 Weißer Mauerpfeffer  Sedum album
 Felsen-Fetthenne   Sedum rupestre agg.
 Zypressen-Wolfsmilch  Euphorbia cyparissias
 Steppen-Wolfsmilch  Euphorbia seguieriana
 Schmalblättriger Doppelsame
 ("Rucola")
Diplotaxis tenuifolia
 Sand-Steinkraut
Alyssum montanum subsp. gmelinii
 Gewöhnliches Nadelröschen  Fumana procumbens
 Feld-Steinquendel  Acinos arvensis
 Aufrechter Ziest  Stachys recta
 Sand-Thymian
Thymus serpyllum
 Thymian-Sommerwurz
 (verblüht-fruchtend)
Orobanche alba

 Feld-Beifuß (beblättert) Artemisia campestris
 Sand-Sommerwurz
Orobanche arenaria
 Großblütige Nachtkerzen   Oenothera biennis agg.
 Gelber Zahntrost (beblättert)
Odontites lutea
 Schwalbenwurz  Vincetoxicum hirundinaria
 Berg-Haarstrang  Peucedanum oreoselinum
 Einjähriger Feinstrahl  Erigeron annuus
 Sand-Strohblume  Helichrysum arenarium
 Sand-Silberscharte
Jurinea cyanoides
 Weißer Steinklee
Melilotus alba
 Zwerg-Schneckenklee
Medicago minima
 Sand-Wegerich
Psyllium arenaria
 MOOSE

 Graue Zackenmütze
Racomitrium canescens
 Dach-Drehzahnmoos
Syntrichia ruralis
 SCHNECKEN

 Östliche Heideschnecke  Xerolenta obvia


Vor- und Nachbegehungen

INSEKTEN

Schachbrett
Melanargia galathea
Schwalbenschwanz
Papilio machaon
Kleines WIesenvögelchen
Coenonympha pamphilus
Klee-Gitterspanner
Chiasmia clathrata
Gammaeule
Autographa gamma
Gebüsch-Grünspanner
Hemithea aestivaria
Heuschrecken-Sandwespe
Sphex cineraria
Gemeiner Bienenkäfer
Trichodes apiarius
Ameisen-Sackkäfer
Clytra laeviuscula
Roter Weichkäfer
Rhagonycha fulva
Schwalbenwurz-Wanze
Tropidothorax leucopterus
Igelfliege
Tachina fera
BLÜTENPFLANZEN

Weinbergs-Lauch
Allium vineale
Kaukasus-Fetthenne
Sedum spurium
Gewöhnliches Ferkelkraut
Hypochaeris radicata
Echtes Labkraut (Artengruppe)
Galium verum agg.
Rispiges Gipskraut
Gypsophila paniculata
VÖGEL

Distelfink
Carduelis carduelis





Dünenexkursion



Dünenexkursion


Nabu- Motto "Lebensader Oberrhein - Naturvielfalt von nass bis trocken"

einmal wörtlich genommen

(Fotos: oben S. Hebbelmann, unten P. Weiser)

Dünenexkursion

Die Referenten P. Weiser und M. Löscher
(Foto S. Hebbelmann)


Hirschkäfer



Schwetzinger Hardt, 11. Juni 2016


Maikäfer sind besonders in diesem Jahr in der Hardt nichts Besonders.
Auch jetzt  im Juni fliegen und kriechen sie immer noch in großer Zahl
umher. Der Fund eines Hirschkäfers (Lucanus cervus) ist aber auch
in der Hardt etwas Besonderes.  Das Bild zeigt ein Weibchen des
Hirschkäfers, mit einer Körperlänge  von ca. 4 cm. Nur die Männchen
haben die charakteristischen "Geweihe", die  sie unverwechselbar
machen. Die Weibchen ähneln dem Balkenschröter, der aber
maximal 32 mm lang wird und komplett schwarz ist. Der weibliche
Hirschkäfer  hat am vorderen Beinpaar zwei Stellen mit gelblicher
Behaarung. Hirschkäfer benötigen für die Entwicklung Wälder mit
einem Bestand an älteren Eichen, bzw. Eichen-Totholz. Die moderne
Waldwirtschaft mit oft sehr aufgeräumten Forsten erfüllt die
Anforderungen des Hirschkäfers nur selten.
Rote Liste Baden-Württemberg: 3 (gefährdet)

Sandhausen, 11. Juni 2016


Ein bemerkenswerter Fund auf einem der Naturschutzgebiete um
Sandhausen:

ein blühendes Exemplar der sehr seltenen Bienen-Ragwurz
(Ophrys apifera). 
Nach Informationen des Autors war die
Bienen-Ragwurz bislang für die Sand
rasen in unserer Gegend nicht
belegt.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Pflanze hält und ggf.
vermehrt. DieAusbreitung
wärmeliebender Orchideenarten scheint
auf den Klimawandelzu beruhen. 
Natürlich können sich die
Orchideen nur dort halten, wo der Untergrund noch

weitgehend nährstoffarm ist und keine Mahd im Hochsommer
stattfindet. Sie
benötigen außerdem die Symbiose mit ganz
bestimmten Bodenpilzen, die es 
nicht auf jedem Standort gibt.

Rote Liste Baden-Württemberg, Oberrheingebiet: 3 (gefährdet)
Bienen-Ragwurz

Helm-Knabenkraut





NSG Zugmantel-Bandholz, 10. Mai 2016


Für die Sandhausener Naturschutzgebiete ist dies der erste belegte Fund
des Helm-Knabenkrauts auf Sandrasen. Ein einzelnes robustes
Exemplar steht an einem für diese Orchidee der Halbtrockenrasen
ungewöhnlichen Standort.  Es bleibt abzuwarten, ob es sich hält und ob
sich weitere Exemplare zeigen. Der Verfasser dieser Seiten hat somit
bisher vier Orchideenarten in den Sandhausener Schutzgebieten
dokumentieren können.

Marien-Prachtkäfer




9. Mai 2016


Herr Norbert Bulian aus Sandhausen findet auf einem unserer
Naturschutz- gebiete eine besondere Kostbarkeit aus der Käferwelt:
es handelt sich um den Marienprachtkäfer (Chalcophora mariana),
auch Großer Kiefernprachtkäfer genannt. Der größte der
einheimischen Prachtkäfer ist auch einer der seltensten.
In Baden-Württemberg gilt der Käfer als stark gefährdet.


10. April 2016


Auf den verschiedenen Sandrasen um Sandhausen kann man zur Zeit die
typischen
Frühblüher finden, die meistens eher kleinwüchsig sind. Dazu
gehören Dreifinger-
Steinbrech, Früher Ehrenpreis, Sand-Hornkraut
und die seltene Heidesegge.

Frühblüher besetzen eine besondere Nische, durch den frühen Blühtermin
gibt es
noch nicht viel Konkurrenz durch hochwüchsige andere Pflanzen.
Sie blühen und
fruchten früh im Jahr und ziehen danach meistens schnell
ein.






Dreifinger-Steinbrech



31. März 2016


Eine feuchte und halbwegs milde Nacht - und die Kröten ziehen los!
Amphibien scheinen eher nicht zu einem Binnendünen-Gebiet zu
passen.
Tatsächlich aber überwintern in der Schwetzinger Hardt
Erdkröten (Bufo-Bufo) in
großer Zahl. Irgendwann im Frühling
machen sie sich dann gemeinsam auf den Weg -
auf der Suche nach
Laichplätzen. Sie verlassen die Ahrdt in östlicher Richtung - und
treffen auf die Ortschaft Sandhausen: Straßen, Autos, Mauern.
Ein echter Hinder
nislauf, der auch seine Opfer fordert. Die
Warnschilder stehen schon seit ein paar
Wochen. Dennoch
trifft es viele Kröten schon kurz nachdem sie den Wald verlassen

haben...




Erdkröte


Acker-Gelbstern



27. Februar 2016


Unter den Gelb- oder Goldsternen aus der Familie der Lilien-
gewächse blüht der Acker-Gelbstern (Gagea villosa) am frühesten.
Die Pflanze  wird wegen des frühen Blühtermins gerne übersehen.
Früher galt die  wärmeliebende Art als typisches Ackerunkraut und
war zumindest im  Süden Deutschlands weiter verbreitet.
Durch den Einsatz von „Unkrautvertilgungsmitteln“ ist die
attraktive  Pflanze zurückgedrängt worden. Sie findet sich heute
auf sandigen oder  steinigen Böden, oft an der Grenze zwischen
Kulturland und Magerrasen. Auf den Dünen um Sandhausen und
Oftersheim können sowohl der  Acker-Gelbstern als auch der
etwas später blühende Wiesen-Gelbstern  (Gagea pratensis)
gefunden werden. Der Acker-Gelbstern unterscheidet  sich durch
seine behaarten Blütenstiele und Kronblätter-Unterseiten von
der Schwester-Art.
Das abgebildete Exemplar blüht zur Zeit auf dem alten Friedhof in
Sandhausen.


21. Februar 2016


Blick vom Pferdstrieb-Süd auf die benachbarte Fläche. Früher waren
das wohl einmal Hopfenfelder, dann fiel die Fläche eine ganze Weile
brach,
verwandelte sich im Sommer zu einer blühenden Mohnwiese.
Und nun  werden 
Vorbereitungen für eine Bebauung getroffen.
Damit wird die Düne in Sandhausen
immer mehr von der Ortschaft
"umflossen". Der Freizeitdruck auf den Pferdstrieb
Süd wird steigen,
mehr Besucher, mehr Hunde, steigende Nährstoffanreicherung.
Aus den Gärten werden noch mehr exotischePflanzen den Zaun
überspringen.
Kann das kleine ortsnahe NSG auf Dauer
bestehen?

Hoffnung macht ein neues Projekt:
Ganz in der Nähe, in der Verlängerung des Brühlwegs, soll in den
kommenden
Jahren ein neues Naturschutzgebiet durch Rodung bzw.
Auflichtung  des Kiefern
waldes entstehen.
Durch gezieltes "Impfen" mit Samen aus den bestehenden Sandrasen-
Gebieten
soll auch dort dann in naher Zukunft eine artenreiche Dünen-
landschaft entstehen.

Mit ca. 32 ha Fläche wird dieses NSG noch ca. 10 ha größer sein als die
Pflege 
Schönau (Pferdstrieb: 15,8 ha).
Zu sehen ist diese Initiative im Zusammenhang mit dem Projekt
"Lebensader 
Oberrhein" des NABU: gerade die Dünenlandschaften
des Oberrheingebietes sind
ein hotspot der Biodiversität.

Darüber wird dann sicher auch an dieser Stelle zu berichten sein.




Pferdstrieb-Süd











Eisvogel


6. Februar 2016


Alles andere als ein Bewohner der Dünen: Der Eisvogel
(Alcedo atthis).
Aber: Dieses blaue Jewel lebt am Hardtbach,
einem künstlichen Gewässer,
das die Schwetzinger Hardt -
dem Waldschutzgebiet auf Sandboden -

durchfließt.  Der Hardtbach  mit seinem sandigen Sediment ist
mittlerweise ein vergleichsweise  sauberes Gewässer, in dem
ver
schiedene seltene Libellenarten ihr Larvalstadium
verbringen
(z.B. die FFH-Art Grüne Flußjungfer).
Es ist auch vergleichsweise fischreich - wenn es sich auch
meistens
um ausgesetzen Fischbesatz handeln dürfte.
So findet der Eisvogel hier einen sekundären Lebensraum.
Beim abgebildeten Vogel handelt es sich um ein Weibchen,
wie
man am orange gefärbten Unterschnabel erkennen kann.




29. Dezember
2015


Waldfriedhof Sandhausen: hinter dem Waldfriedhof gibt es eine Wiese,
gewisser
massen der Friedhof für kommende Jahrzehnte. Da relativ
sparsam gemäht wird,
hat sich ein Sandrasen entwickelt. Ausserdem
gibt es aufgeschüttete Sandberge
mit Ruderalvegetation: Wilde Karde,
Gewöhnlicher Beifuß, Disteln, usw. Hier sieht 
man im Moment Trupps
von Finkenvögeln.
Schaut man genau hin, sind es nicht nur
Buchfinken, sondern darunter
auch überwinternde Bergfinken und Stieglitze
Letzterer ist übrigens
der Vogel des Jahres 2016.

Ein wenig "Unordnung" - wie so ein bewachsener Sandhügel - bietet
einer ganzen
Reihe von Vögeln Nahrung im Winter. Leider gehen diese
Ruderalstellen und
Brachen zurück, und mit ihnen auch eine Reihe von
Vögeln.



Foto rechts: Distelfink, fotografiert am 05. Mai 2012, Rust



Distelfink


15. November 2015



Der Termin für die VHS-Exkursion 2016 steht fest!
Treffpunkt ist am Samstag, den 2. Juli 2015, um 10:00 Uhr am Parkplatz
Seegasse,  Pferdstrieb Süd.



NSG Glockenbuckel, 27. September 2015



Schon seit Jahren hoffe ich darauf, diese überaus seltene und schöne
Spinne
einmal in der Natur zu finden: heute kreuzen gleich drei
männliche Exemplare
meinen Weg.


Die Rote Röhrenspinne (Eresus kollari) kommt nur an wenigen Stellen
bei uns vor. Neben der Sandhäuser Düne sind dies das NSG Hirschacker-
Dossenwald, der Kaiserstuhl, der Mainzer Sand sowie verschiedene
Standorte im Nahetal.
Die Rote Röhrenspinne steht auf der Roten Liste und ist steht bei uns
auch unter besonderem gesetzlichen Schutz.



Eresus kollari


Rote Röhrenspinne


Riesenschlupfwespe



Ebenfalls im Naturschutzgebiet Glockenbuckel sehe ich dieses nicht

ganz alltägliche Insekt. Es handelt sich um die Rotbeinige
Holzschlupfwespe  (Ephialtes manifestator), die gezielt Totholz
anfliegt und mit ihren Fühlern  auf Lebenszeichen im Inneren "lauscht".
Wird sie fündig, so kommt der  auffällige und lange Legestachel in
Aktion. Die Schlupfwespe bohrt ihn in das  Holz, um die Made  oder
Larve im Inneren anzustechen - zur Eiablege.
Faszinierend!


NSG Hirschacker-Dossenwald, 26. September 2015




Wie so oft auf einer Exkursion: kurz vor Schluß findet man noch
etwas 
Aufregendes.
Die Raupe eines Wolfsmilchschwärmers (Hyles euphorbiae) ,
natürlich 
auf der Futterpflanze, der Zypressen-Wolfsmilch.
Die Größe dieser Raupe
ist wirklich imposant, und man
findet sich auch nicht so besonders 
häufig. Die Art gilt in
Deutschland als gefährdet und steht dementsprechend
auf den Roten Listen.


Wolfsmilchschwärmer -Raupe


Hosenbiene



Pflege Schönau, 20. September 2015


Nördlich angrenzend hinter dem NSG befidnet sich eine extensiv genutze
Wiese. Da sie erst sehr spät gemäht wird, ist sie für interessante Funde
gut. Heute entdecke ich auf einer Flockenblume eine etwas schlappe
Hosenbiene.
In Deutschland an  sich nicht gefährdet führt die Rote Liste sie in
Baden-Württemberg mit 3.


Schwetzinger Hardt, 20. September 2015


Bei einer Exkursion entlang des Hardtbachs, mitten im Waldgebiet,
mache ich 
heute zwei sehr interessante Beobachtungen. Zum einen fliegt
ein Eisvogel über 
den Bach. Der ist sonst eigentlich eher weiter flußabwärts
am Hardtbach zu sehen, auf Höhe 
der Walldorfer Storchenwiese.
Vielleicht ein weiterer Vogel, bzw. eine anstehende 
Überwinterung?
Zum anderen fliegt direkt vor meiner Nase ein Taubenschwänzchen (Macro-
glossum stellatarum) umher und saugt Nektar an den Blüten der Saat-
Luzerne. 
Manchmal wird dieser tagaktive Nachtfalter mit seinem
auffälligen Flugverhalten
mit einem Kolibri verwechselt - aber diese Vögel
kommenbei uns definitiv nicht
vor.
Das Taubenschwänzchen gehört zu den Wanderfaltern und kann fast in
ganz 
Europa beobachtet werden. In der Oberrheinebene entwickeln sich
nicht nur
die Nachkommen der im Frühsommer eingeflogenen Tiere,
sondern auch die 
Überwinterung ist dokumentiert.


Taubenschwänzchen




Sandhausen, 26. August 2015


Der bereits erwähnte Sandhausener Mitbürger zeigt mir eine interessante
Wildbie-
nenkolonie in der Hardt. Es handelt sich um die Efeu-
Seidenbiene, die erst 1993 als 
eigene Art beschrieben wurde.
Im Falle dieser Kolonie hat der beschreibende Autor

Dr. Paul Westrich sogar persönlich die Bestimmung vorgenommen.
Die Efeu-Seiden-
bienen fliegt sehr spät im Jahr. Obwohl sie
polylektisch ist (also verschiedene 
Nahrungspflanzen aufsucht),
bevorzugt sie sehr eindeutig blühenden Efeu. Der Efeu 
blüht
bekanntermaßen sehr spät im Jahr.

Efeu-Seidenbiene

Die eigentliche Sensation folgt am nächsten Tag, als ich zu Fotozwecken die Kolonie noch einmal aufsuche. Ein kleiner Käfer direkt bei der Kolonie fällt mir auf.
Die Bestimmung im Forum www.kerbtier.de hat dann ein überaus interessantes Ergebnis: Schwarzer Pelzbienen-Ölkäfer (Stenoria analis)!
Dieser Käfer parasitiert auf der Efeu-Seidenbiene, aber auch auf anderen Pelzbienen.  Selbst in seiner mediterranen Heimat sieht man ihn nur sehr
vereinzelt. Seit Kurzem gibt es Nachweise in Brandenburg und Rheinland-Pfalz, und seit diesem Jahr auch in Baden-Württemberg.

Stenoria analis


Stenoria analis


Das war ein echter Glücksfall - so einen Fund macht man wirklich nicht alle
Tage.
Die Efeu-Seidenbiene befindet sich momentan in Ausbreitung Richtung
Norden 
(Klimawandel?). Mit einer gewissen Verzögerung werden nun wohl
auch die 
Parasiten beobachtet. Es ist immer wieder erstaunlich, welche
faunistischen 
Besonderheiten die Dünengebiete und die Schwetzinger
Hardt zu bieten haben.





#Sandhausen, 14. August 2015


Noch ein nächtlicher Besucher. Das Larvenstadium dieses Insekts ist als
Ameisen
löwe bekannt. Es sitzt in der Mitte eines Sandtrichters und wartet
auf unvorsichtige
Insekten, wie zum Beispiel Ameisen, die mit dem losen
Sand die Trichterwände 
hinabrollen.
Das erwachsene, recht große Insekt, ein Netzflügler, heißt Gefleckte
Ameisenjungfer 
und ist nur selten zu beobachten.

Ameisenjungfer


Sandhausen, 13. August 2015


Ein nächtlicher Besucher in der Wohnung (unser Haus steht auf Sand,
also im 
ehemaligen Dünengebiet) entpuppt sich bei genauem
Hinsehen als Vierpunktige 
Sichelschrecke (Phaneroptera nana).
Dabei handelt es sich eigentlich um eine mediterrane Art, die in den
letzten Jahren
aber  öfter in Süddeutschland beobachtet wird.
Wahrscheinlich breitet sich die 
wärmeliebende  Art aufgrund des
Klimawandels nach Norden aus.
Bereits 2014 konnte ich ein
Exemplar dieser seltenen Art in der
Wagbachniederung nachweisen.



Sichelschrecke



Sichelschrecke




Sandhausen, Juli 2015


Ein Sandhausener Bürger macht mich auf eine größere Grabwespen-Kolonie
in
der  Hardt aufmerksam - und bittet um Hilfe, um die Kolonie vor
Spaziergängern 
und Radfahrern zu schützen.
Bei einer Begehung stellt sich schnell heraus, dass es sich um den
Bienenwolf 
(Philanthus triangulus) handelt . - Der zuständige Förster
handelt unkonventionell:

durch Umlegen eines ohnehin zum Fällen vorgesehen Baumes kann der Weg
blockiert werden.


Bienenwolf Bienenwolf

Der Bienenwolf jagt Bienen, um sie seiner Brut als Nahrung in das Erdnest

mitzugeben. Aber die Jäger werden ihrerseits von Goldwespen parasitiert,
die 
sich in die Bruthöhlen einschmuggeln,  und ihre Eier dort ablegen. Der
Nachwuchs ernährt sich dann von der  geschlüpften Larve des Bienenwolfs.
Das Beobachten dieser Stechimmen ist sehr faszinierend.
In der Kolonie konnte ich außer dem Bienenwolf noch weitere Stechimmen
nachweisen:
 Bienenjagende Knotenwespe
Cerceris rybyens
 Gemeine Goldwespe          Chrysis ignita
  /
Dinetus pictus
 Bienenwolf-Goldwespe Hedychrum rutilans
 Sand-Goldwespe Hedychrum nobile



Sandhausen,
4. Juli 2015


Zum zweiten Mal leite ich zusammen mit Dr. Manfred Löscher die VHS
Exkursion
auf die  Sandhäuser-Dünen. Vom Regierungspräsidium liegt
eine Genehmigung 
vor, die es den Teilnehmern ermöglicht, im Rahmen
der Exkursion auch den 
nördlichen, abgezäunten Teil der Düne
Pferdstrieb zu erkunden.

Trotz der hohen Temperaturen finden sich etliche Naturbegeisterte ein.

Die Artenliste dieser Exkursion:

 Pirol  Oriolus oriolus
 Amsel  Turdus merula


 Blaugrünes Schillergras  Koeleria glauca
 Sand-Radmelde  Bassia laniflora
 Sand-Steinkraut  Alyssum montanum subsp. gmelinii
 Sand-Sommerwurz  Orobanche arenaria
 Sand-Silberscharte  Jurinea cyanoides
 Kugelköpfiger Lauch  Allium sphaerocephalon
 Gemüse-Spargel  Asparagus officinalis
 Schöllkraut  Chelidonium majus
 Silbergras  Corynephorus canescens
 Klatsch-Mohn  Papaver rhoeas
 Schmalflügeliger Wanzensame  Corispermum leptopterum
 Ungarisches Salzkraut  Salsola kali subsp. tragus
 Sprossende Felsennelke  Petrorhagia prolifera
 Gewöhnliches Seifenkraut  Saponaria officinalis
 Ohrlöffel-Leimkraut  Silene otites
 Europäischer Portulak  Portulaca oleracea
 Taubenkropf-Leimkraut  Silene vulgaris s.l.
 Scharfer Mauerpfeffer  Sedum acre
 Weißer Mauerpfeffer  Sedum album
 Felsen-Fetthenne   Sedum rupestre agg.
 Kaukasus-Fetthenne  Sedum spurium
 Zottige Wicke  Vicia villosa s.l.
 Gewöhnlicher Reiherschnabel   Erodium cicutarium agg.
 Weicher Storchschnabel  Geranium molle
 Stink-Storchschnabel   Geranium robertianum agg.
 Zypressen-Wolfsmilch  Euphorbia cyparissias
 Steppen-Wolfsmilch  Euphorbia seguieriana
 Tüpfel-Johanniskraut  Hypericum perforatum
 Schmalblättriger Doppelsame  Diplotaxis tenuifolia
 Turmkraut  Turritis glabra
 Gewöhnliches Nadelröschen  Fumana procumbens
 Onosma helvetica Onosma helvetica
 Feld-Steinquendel  Acinos arvensis
 Aufrechter Ziest  Stachys recta
 Großblütige Nachtkerzen   Oenothera biennis agg.
 Schwalbenwurz  Vincetoxicum hirundinaria
 Schwarznessel  Ballota nigra s.l.
 Sand-Thymian  Thymus serpyllum
 Thymian-Sommerwurz  Orobanche alba
 Berg-Haarstrang  Peucedanum oreoselinum
 Großblütige Königskerze  Verbascum densiflorum
 Feld-Beifuß  Artemisia campestris
 Gewöhnlicher Beifuß   Artemisia vulgaris agg.
 Kanadisches Berufkraut  Conyza canadensis
 Einjähriger Feinstrahl  Erigeron annuus
 Sand-Strohblume  Helichrysum arenarium
 Kompaß-Lattich  Lactuca serriola
 Jakobs-Greiskraut  Senecio jacobaea


 Schachbrett  Melanargia galathea
 Schwalbenschwanz  Papilio machaon
 Siebenpunkt-Marienkäfer  Coccinella septempunctata
 Licht-Marienkäfer 
Calvia decemguttata
 Gemeines Spargelhähnchen  Crioceris asparagi
 Seidiger Fallkäfer  Cryptocephalus sericeus


 Weinbergschnecke  Helix pomatia
 Östliche Heideschnecke  Xerolenta obvia
 Weiße Turmschnecke  Zebrina detrita






Pflege Schönau, 21. Mai 2015


Bisher ist nur eine Ordchideenart auf den Sandrasen bekannt - das Rote
Waldvögelein im NSG Zugmantel-Bandholz. Heute finde ich auf der
Pflege 
Schönau, unmittelbar hinter dem Zaun, der den Weg durch das
Gebiet 
begrenzt, ein blühendes Exemplar der Bocks-Riemenzunge
(Himanto-
glossum hircinum). Ein schöne Überraschung!


Diese Orchideenart ist seit einigen Jahren in Deutschland in Ausdehnung
begriffen. Experten gehen davon aus, dass es sich bei den Neufunden
um echte Neuansiedlungen handelt - und nicht um Ansalbungen (also
mutwillige Florenverfälschungen).

Bocks-Riemenzunge


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